Die letzten 6 Wochen wurden durch die grüne Natur, braune Straßen und Staub sowie graue Städte dominiert; wir wollten langsam etwas mehr Blau auf den Fotos. Darum bot sich ein Abstecher nach Sihanoukville an, ein beliebter Strand- und Badeort für Russen und Touristen aus Westeuropa.
Nach unserer Ankunft atmeten wir begeistert die erste Meeresbrise ein, kramten unsere Badesachen hervor und überlegten, womit wohl „normale“ Strandurlauber ihren Tag verbringen. Die Sonnenliege erschien uns zu langweilig, stattdessen machten wir einen Spaziergang am Wasser entlang. Das war zwar unterhaltsam aber trotz Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 60 und teilweise bedecktem Himmel, sahen wir nach 3 Stunden aus wie die Krebse Abends auf unseren Tellern.
Offenbar fehlt uns das Talent zum Sonnenbaden, daher nahmen wir am Tag darauf eine Fähre zur Insel Koh Rong. Während Sihanoukville eher von einem älteren Klientel aufgesucht wird erinnert uns Koh Rong an Vang Vieng – viele junge Backpacker, ein wenig Hippie-Feeling, ein paar sportliche Aktivitäten und dazu noch Party, Strand und Meer. Ich freute mich besonders darauf im Dunklen den leuchtenden Plankton im Meer zu fotografieren und tagsüber auf der anderen Inselseite einen Wasserbüffel am Strand zu sehen. Leider war ausgerechnet an jenem Abend der Mond zu hell um Plankton zu sehen. Den Büffel sahen wir am nächten Morgen auch nicht, wir haben die andere Seite der Insel nicht erreicht, da wir für den Abstieg einer steilen Bergwand keine Zeit mehr hatten. Wir mussten uns beeilen, um das bereits gebuchte Boot zurück aufs Festland zu erreichen.
Unverrichteter Pläne setzten wir uns dort an den Strand, warteten auf den Nachtbus und testeten die zweitliebsten Beschäftigung der dortigen Urlauber: Ab den frühen Nachmittag Alkohol trinken, in unserm Fall Bier. Nach fünf Bier und netter Gesellschaft sitzen wir nun im Nachtbus nach Siem Reap und finden den Ausflug ans Meer rückblickend eigentlich ganz schön – wenigstens das Schöntrinken scheint bei uns zu funktionieren.
Nüchtern betrachtet (nach 12 Stunden Nachtbus): Wir sind keine Strandurlauber.