Wir sind in Airlie Beach angekommen, der Ort ist der Ausgangspunkt zu den Whitsunday Islands und sehr touristisch geprägt. Neben Backpackern sahen wir vor allem ein Ibiza-Hippie Klientel in Batik-Kleidern, oder ist das schon wieder regulär im Trend? Nicht zuletzt wegen der schwülen Hitze empfanden wir den Ort als recht nervig und wir beschlossen außerhalb zu übernachten. Da Wildcampen hier mit einer Strafe von 2000$ belegt ist, steuerten wir einen nahegelegenen Campingplatz an, welcher ausschließlich für Nudisten ist. Die letzten Tage waren nicht sehr ereignisreich und wir wollten etwas Neues kennenlernen, darum überlegten wir nicht lange, parkten das Auto und zogen uns aus.
Da es im Freien so schwül-heiß war haben wir beinahe gar nicht gemerkt dass wir nackt waren. Wobei Australien zugegebenermaßen ein ungünstiger Ort für FKK ist: Man benötigt ohne Kleidung Unmengen an Insektenspray und Sonnencreme und fühlt sich den giftigen/bissigen Tieren noch mehr ausgeliefert als sonst. Der Campingplatz war fast ausschließlich von Dauercampern älteren Semesters belegt; es waren alle sehr freundlich und haben sich scheinbar gefreut, dass auch jüngere Leute wie wir mal vorbeischauen.
Am nächsten Morgen sind wir früh nach Airlie Beach zurückgefahren, um die Korallenriffe und weißen Strände der Whitsundayislands zu besichtigen. Da wir nicht mit einem der zig Partyboote hinausfahren wollten, und wir bereits an anderer Stelle Schnorcheln waren, hatten wir stattdessen einen einstündigen Rundflug über die Inseln gebucht. Anstelle von strahlend blauem Himmel erwartete uns jedoch zu Beginn ein diesiges Grau und Regen; damit haben wir hier nicht gerechnet. Rückblickend hatten wir jedoch noch ziemlich Glück mit dem Wetter, denn genau während des Fluges gab es ein paar Sonnenstrahlen und erst nach der Landung begann es in Strömen zu regnen.
Der Flug selbst bestand aus zwei Attraktionen. Zum einen ein Bereich wo das türkise Wasser mit dem weißen Sand verwirbelt ist; wenn ich mich recht erinnere besteht dieser Sand aus sehr reinem Silizium und wurde angeblich zur Herstellung der Linse des Hubbelteleskops verwendet. Wir fanden das zwar interessant, aber es war vielleicht auch wetter- und gezeitenbedingt in Realität nicht so schön wie auf den Postkarten. Das zweite Highlight war das durch Fotobücher bekannte Korallenherz im Great Barrier Reef. Das Herz ist erstaunlich klein; ohne Hinweis vom Piloten hätten wir es glatt übersehen. Trotzdem sah es in dem leuchtendem Blau des Wassers großartig aus.